Wäre ich jetzt gerade Student und will in die WP, dann würde ich erst recht zu EY gehen. Schauen wir uns mal den DAX30 Markt mal genauer an. KPMG hat schon vor kurzem Schwergewichte wie Allianz, Deutsche Bank, BMW aber auch Henkel, Fresenius, Munich RE abgegeben und wird in den nächsten 4 Jahren oder früher weitere 9 DAX Mandate (BASF, Continental, Daimler, Deutsche Börse, Infineon, Linde, Merck, SAP, Vonovio) abgeben.
EY wird ab 2020 die neu gewonnen Mandate prüfen und in den nächsten Jahren einen Teil der oben aufgezählten Mandate hinzugewinnen und natürlich wird PwC auch einige Mandate bekommen.
Theoretisch kann man ein Dax Mandat 20 Jahre lang prüfen, nach 10 Jahren ist nur eine neue öffentliche Ausschreibung erforderlich. Normalerweise wechselt der Mandant den Prüfer nicht, wenn er verlängern kann, denn die Einarbeitung des neuen Prüfers ist sehr aufwendig.
Das heißt EY könnte locker bis 2040 alle neuen Mandate prüfen. Wer jetzt anfängt und in 5 Jahren sein WP Examen macht, der könnte lange Zeit die Mandate prüfen bei EY. Wer sagt denn überhaupt, dass man bis zur Rente in der Branche bleibt. Das Durchschnittsalter bei allen BIG 4 liegt ungefähr bei 36 Jahren. Nach 10-15 Jahren gehen viele als Senior Manager mit dem WP Titel zur Industrie bzw. Prüfmandate wegen besserer Work life Balance und noch höheren Gehältern. Diejenigen die es bis zum Director oder Partner schaffen, bleiben meistens bis zur Rente, weil die eh schon extrem viel verdienen. Mach dir also keine Sorgen darüber. dass EY in der nächsten Rotation die Mandate wieder abgibt. Wichtig sind die kommen 10-20 Jahre. Was also in 30 Jahren passiert, interessiert eh niemanden und wenn man eh schon hochqualifiziert ist, kann man zu jeder Zeit zur anderen Gesellschaft wechseln.
Wer also jetzt bei EY anfängt, macht alles richtig. Das Förderbudget für WP Examen ist seit diesem Jahr sehr attraktiv. 16.000 Euro + 60 bezahlte Arbeitstage + 10.000 Prämie, wenn man das WP Examen innerhalb von 2 Jahren nach der Zulassung besteht. Dieses Gesamtpaket können die anderen BIG 3 einfach nicht anbieten. Also die Chance ergreifen und die goldenen Zeiten bei EY mitgestalten.
KPMGler ich weiß, dass du nichts Negatives über dein Unternehmen sagen möchtest, aber in diesem Fall musst du mir Recht geben. Die Zukunft von KPMG im Audit sieht für die nächsten 20 Jahre schlecht aus. Vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem du über einen Wechsel zu EY nachdenkst und hier ein neues Konto mit dem Namen Ein EYler eröffnest :). Man sollte sich nie so sicher sein, die Zukunft ist mit voller Überraschungen verbunden.
Ein KPMGler schrieb am 26.12.2019:
Solche Posts zeugen von unglaublich wenig Einblick in Abläufe und die Branche an sich...
Natürlich wechseln Teams inkl. Partner zu den neuen Prüfern. Ja, es gibt die 7 Jahre, aber das betrifft nur genau die eigentlich Unterschrift unter dem Testat. Alles andere kann man problemlos für 20 Jahre machen, es muss nur jemand anders unterschreiben.
Wie stellt ihr euch eigentlich diese Rotationsprozesse vor? Der neue Prüfer kann nur in den wenigen Jahre die er bis zur nächsten Rotation hat effektiv und effizient nutzen, wenn er innerhalb allerkürzester Zeit das neue Mandat in voller Tiefe versteht und durchdringt. Das geht natürlich nur durch das Abwerben des alten Prüfern, sonst sind direkt 2 der 8-10 Saisons weg ohne dass das Haus verstanden wurde.
Dann zu dem nächsten Punkt bzgl der goldenen Zeiten für EY: wäre ich jetzt gerade Student und will in die WP und brauche noch 3-4 Jahre bis z.b. zum Master würde ich GENAU NICHT zu EY gehen. Ihr kommt dann zu einem Zeitpunkt auf den Markt, wo EY all diese Mandate in der nächsten Rotation direkt wieder zwingend abgeben muss.
WiWi Gast schrieb am 25.12.2019
So. Da zwar viele Manager/ Senior Manager/ Partner ihren DAX Mandanten hinterhergezogen sind zu EY/ PwC/ Deloitte, aber die nicht immer ihre gesamten Staffies mitgenommen haben, hat KPMG nun eh schon viele auf E und D Grade, für die aktuell keine Audit Mandate da sind.
Ich glaube eher weniger, dass die Partner von KPMG zu EY/PwC/Deloitte wechseln können, um ihre abgegebenen Dax Mandate weiterhin zu prüfen. Denn es gibt auch die Interne Rotation, die besagt, dass ein Partner maximal 7 Jahre ein börsennotiertes Unternehmen prüfen kann. Da haben die Partner von KPMG so gut wie keine Chance! Habe schon einige Partner von KPMG gesehen, wie die alle rummerken. Sie wissen auch ganz genau, dass sie zu den großen Verlierern gehören. Die guten Zeiten von KPMG sind vorbei. In 3-4 Jahren sind die noch verbliebenen Leuchtturmmandate wie Daimler, BASF und SAP auch weg. Deloitte wird sogar KPMG überholen und nächstes Jahr den dritten Platz einnehmen. KPMG ist weltweit die Nummer vier und in Deutschland bald auch.
Für EY beginnen die goldenen Zeiten. Wer seine Existenz im Audit absichern möchte, sollte zu EY gehen. AB 2021 ist EY der neue Marktführer.
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